Wie Sie als Handwerksbetrieb 3 Millionen Euro Jahresumsatz erzielen – und weiter skalieren
Der Großteil der Handwerksbetriebe bleibt deutlich unter der magischen Grenze von 1 Million Euro Jahresumsatz. Doch was, wenn Sie mehr wollen – deutlich mehr? Was, wenn Sie mit Ihrem Betrieb 3 Millionen oder sogar 6, 9 oder 12 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erzielen möchten?
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie dieses Ziel erreichen können – mit einem klaren Plan, konkreten Kennzahlen und einer skalierbaren Unternehmensstruktur.
1. Warum 3 Millionen Euro eine Schlüsselmarke sind
Ab einem Jahresumsatz von etwa 3 Millionen Euro verändern sich die Spielregeln im Handwerksunternehmen: Sie benötigen ein funktionierendes System, keine Ad-hoc-Entscheidungen. Es braucht eine zweite Führungsebene, klare Prozesse und ein Team, das nicht nur operativ, sondern auch strategisch mitdenkt. Eine solche Struktur entsteht nicht zufällig, sondern gezielt.
2. Was Sie für 3 Millionen Euro Umsatz brauchen
a) Ein starkes Produkt
Ohne überzeugende Leistung kein nachhaltiger Umsatz. Das Produkt bzw. die Dienstleistung muss qualitativ hochwertig und nachgefragt sein. Diese Basis ist nicht verhandelbar.
b) Planbare Kundenanfragen
Empfehlungen allein reichen meist nicht aus. Sie benötigen ein kontinuierliches Lead-System – beispielsweise über Online-Marketing, lokale Sichtbarkeit und automatisierte Funnels. Ihr Ziel: mindestens 30–40 qualifizierte Anfragen pro Monat, um 150 Aufträge pro Jahr generieren zu können (bei durchschnittlichem Auftragswert von 10.000 €).
c) Ein leistungsstarkes Team
Umsatzwachstum ist immer auch Personalwachstum. Für 3 Millionen Euro Jahresumsatz brauchen Sie in der Regel 15–20 Mitarbeitende – davon mehrere im Vertrieb, in der Projektabwicklung, Planung, Montage und Verwaltung.
3. Visualisieren Sie Ihre Zielstruktur
Eine bewährte Übung: Skizzieren Sie Ihr Unternehmen bei 3 Millionen Euro Umsatz. Welche Rollen sind besetzt? Wie viele Vertriebsmitarbeitende brauchen Sie? Wie viele Monteure? Wer übernimmt die Kundenkommunikation? Zeichnen Sie ein Organigramm – mit Ihnen als Geschäftsführung ganz oben – und erstellen Sie Ihre Sollstruktur.
Dieser Perspektivwechsel verändert Ihre Entscheidungen. Sie stellen nicht mehr „nach Bauchgefühl“ ein, sondern strategisch entlang Ihrer Wachstumsstruktur.
4. Rechnen Sie rückwärts
Beispiel:
Sie wollen 1,5 Millionen Euro „aktiv“ erwirtschaften (die andere Hälfte kommt aus Empfehlungen).
→ Bei 10.000 € Auftragswert benötigen Sie 150 Aufträge im Jahr.
→ Dafür brauchen Sie ca. 450 qualifizierte Anfragen (angenommen, jede 3. wird ein Auftrag).
→ Bei einem Leadpreis von 50 € benötigen Sie monatlich 2.000 € Werbebudget – für 3–4 neue Aufträge pro Woche.
Das bedeutet: 3 Millionen Euro sind kein Hexenwerk – sondern eine saubere Rechnung.
5. Skalierbar denken – nicht nur auf 3 Mio. begrenzt
Wirklich erfolgreich wird ein Betrieb, wenn er skalierbar aufgestellt ist. Das heißt: Ihre Strukturen, Prozesse und Systeme müssen nicht nur für 3 Millionen, sondern auch für 6 oder 12 Millionen funktionieren. Achten Sie auf:
- Automatisierte Prozesse (z. B. Angebotsvorbereitung, Lead-Nachverfolgung)
- Schulbare Mitarbeiterrollen (Vertrieb, Projektabwicklung)
- Standardisierte Systeme (z. B. CRM, Online-Marketing, Buchhaltung)
Fazit: Die Hausaufgabe für Sie
Malen Sie Ihr Unternehmen bei 3 Millionen Euro Umsatz auf. Welche Rollen sind notwendig? Welche Prozesse müssen laufen? Welche Kosten entstehen – und wie refinanzieren sich diese über Umsatz?
Mit diesem Zielbild fällt es Ihnen deutlich leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn: Skalierung beginnt im Kopf – und auf dem Papier.






