Mehr Aufträge, höhere Marge: So führen Sie erfolgreich Preisverhandlungen als Handwerker
Wenn es um die wirtschaftliche Zukunft eines Handwerksbetriebs geht, entscheidet nicht nur die Qualität der Ausführung – sondern auch, wie effektiv die Aufträge verkauft und kalkuliert werden. In diesem Beitrag geht es genau darum: Wie lassen sich höhere Abschlussquoten erzielen, lukrative Aufträge schreiben und unnötige Rabatte vermeiden?
Klare Kalkulation statt unscharfer Versprechen
Viele Angebote enthalten versteckte Unsicherheiten: unklare Stundensätze, offene Posten, vage Formulierungen. Das sorgt bei Kunden für Misstrauen – selbst wenn das Angebot fair kalkuliert ist. Die Lösung: Weg von variablen Stundenpreisen, hin zu pauschalen Festpreisen mit Puffer.
Beispiel: Statt 10 Stunden à 80 € mit möglicher Nachberechnung, besser: ein Pauschalpreis von 10.700 €, in dem bereits realistische Mehraufwände einkalkuliert sind. Vorteil: Der Kunde weiß, was ihn erwartet. Und Sie sichern sich eine höhere Marge – ohne später diskutieren zu müssen.
Angebote gemeinsam durchgehen
Vertrauen entsteht im Dialog. Wer sein Angebot gemeinsam mit dem Kunden durchgeht – verständlich, strukturiert und transparent –, reduziert Rückfragen und erhöht die Abschlussquote. Viele Kunden verstehen die technischen Details nicht sofort. Hier hilft es, einfache Sprache und Beispiele zu nutzen.
Preisverhandlungen souverän führen
Fragt der Kunde: „Können wir noch etwas am Preis machen?“, beginnt der kritische Moment. Standard-Reaktion vieler Verkäufer: 5–10 % Rabatt. Problematisch – denn bei einer eingeplanten Marge von 20 % verlieren Sie damit schnell die Hälfte Ihres Gewinns.
Besser:
- Taktik 1: Selbstbewusst „Nein“ sagen. Allein dadurch lösen sich viele Preisverhandlungen auf.
- Taktik 2: Eine wertige Beigabe statt Preisnachlass. Beispiel: Ein Grillset im Einkauf für 20 €, mit Verkaufswert von 150 €. Für den Kunden ein gefühlter Gewinn – für Sie kaum ein Kostenfaktor. So bleibt der Preis bestehen, und der Kunde fühlt sich dennoch wertgeschätzt.
Der psychologische Effekt: Rabatt = Misstrauen
Geben Sie zu schnell nach, entsteht beim Kunden oft ein ungutes Gefühl. „Warum konnte der Preis so schnell gesenkt werden? Wurde ich vorher übervorteilt?“ Das schadet nicht nur dem Vertrauen, sondern oft auch der langfristigen Beziehung. Es geht also nicht nur um den finanziellen Verlust – sondern auch um Ihre Positionierung als fairer, professioneller Anbieter.
Checkliste für mehr Gewinn bei gleichem Aufwand
- Angebote als Festpreis mit Puffer kalkulieren.
- Komplexe Inhalte einfach erklären.
- Preisverhandlungen mit klarer Haltung begegnen.
- Rabatt vermeiden – lieber Mehrwert schaffen.
- Zusätzliche Leitfäden und Vorlagen nutzen (z. B. Angebotsstruktur-Template oder Preisverhandlungs-Leitfaden).
Fazit
Es gibt genug Kunden, die bereit sind, für Qualität und Sicherheit einen fairen Preis zu zahlen – wenn Sie es schaffen, das Angebot überzeugend zu präsentieren und Ihre Marge zu schützen. Ein gutes Angebot ist nicht nur fachlich korrekt, sondern auch strategisch klug aufgesetzt.
Wer bei jedem Auftrag die eigenen Standards optimiert, hebt sich automatisch vom Wettbewerb ab – und sorgt dafür, dass sich Handwerk wieder lohnt.






