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Handwerksbetrieb gründen in 8 Schritten

Mit ca. 500 Milliarden Euro Umsatz im Jahr ist das Handwerk eine wichtige Branche und aus dem deutschen Mittelstand nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Gesellen wissen schon vor ihrer Ausbildung, dass sie später ihren ganz eigenen Handwerksbetrieb gründen möchten. Kein Wunder, denn die allgemeine Auslastung von Handwerksbetrieben hat in letzter Zeit wieder enorm zugenommen.

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Von:

Marvin Flenche

So konnte laut Umfragen ca. jeder fünfte Betrieb mehr Aufträge umsetzen und fast jedes dritte Unternehmen konnte mehr Umsatz verbuchen. Wir wollen Ihnen in unserem Ratgeber in nur acht Schritten erklären, wie Sie erfolgreich einen Handwerksbetrieb gründen.

Schritt 1 – prüfen Sie die Voraussetzungen

Nicht bei jedem Handwerksbetrieb sind die Voraussetzungen gleich, sodass verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind. Bei Handwerksbetrieben wird zwischen meisterpflichtigen Handwerken und handwerksähnlichen Berufen unterschieden. Die handwerksähnlichen Berufe sind zulassungsfrei, was bedeutet, dass der Gründer des Betriebs keine Meisterpflicht hat. Die meisterpflichtigen Handwerke hingegen setzen einen Meisterbrief voraus, wobei es auch vorkommt, dass er nur bei der Anstellung eines Mitarbeiters im Betrieb vorliegt.

Des Weiteren gibt es die sogenannte Altgesellenregelung. Diese Regelung besagt, dass ein Betrieb auch dann die Genehmigung bekommt, wenn nachgewiesen werden kann, dass ein Geselle mit langjähriger Erfahrung eine leitende Position hat. Im Metallhandwerk schließt das zum Beispiel ebenso die Ausbildung von neuen Mitarbeitern mit ein.

Wichtig: In einigen Branchen wird zusätzlich eine weitere Gewerbeerlaubnis eingefordert.

Die wichtigste Frage, die Sie sich zu Anfang stellen sollten, ist mit welcher Geschäftsidee bzw. welchem Geschäftsmodell Sie den Betrieb gründen möchten. Alle formalen Voraussetzungen erfahren Sie bei der zuständigen Handwerkskammer oder dem kommunalen Gewerbeamt. Des Weiteren wird immer eine Betriebsnummer gefordert, welche Sie ebenso beantragen können.

Schritt 2 – die Marktanalyse

Jede Betriebsgründung ist auch mit Risiken, wie zum Beispiel der persönlichen Haftung, verbunden. Durch eine professionelle Marktanalyse lassen sich die Risiken in den jeweiligen Bereichen besser abschätzen. Beim Handwerk ist es nicht selten, dass Betriebe die Kunden nur regional betreuen können, wobei eine Analyse der aktuellen Konkurrenten dringend geraten wird. Aus diesem Grund ist der lokale Markt entscheidend.

Analysieren Sie die Größe der Zielgruppe, welche mit Ihrem neuen Handwerksbetrieb erreicht werden soll und welcher Bedarf für Ihre Dienstleistungen existiert. Des Weiteren gilt es die Frage zu klären, wie viel Konkurrenz im gleichen Berufsfeld bereits existiert.

Wichtig: Ohne eine solche Marktanalyse kann die Gründung eines Handelsbetriebs schnell scheitern. Daher empfehlen wir Ihnen, immer genug Zeit in die Marktanalyse zu investieren.

Schritt 3: Der Businessplan

Sie wollen einen Handwerksbetrieb gründen? Dann sollten Sie dringend einen Businessplan schreiben. Hierbei handelt es sich um eine ausgearbeitete Zusammenfassung Ihrer Geschäftsidee und wie Sie diese umsetzen wollen. Der Businessplan dient ebenso als Vorlage bei Behörden oder Banken. Nur so bekommt man einen Kredit oder eine Förderung bewilligt.

Diese Inhalte sollte der Businessplan aufweisen:

  • Prüfung, ob sich das Vorhaben durchführen lässt
  • Es wird die Kommunikation mit eventuellen Kooperationspartnern oder mit Finanzierungsmöglichkeiten aufgelistet
  • Die Ergebnisse der Marktanalyse
  • Planung des unternehmerischen Vorhabens
  • Die einzelnen Schritte werden genauestens beschrieben
  • Die zukünftigen Dienstleistungen werden beschrieben
  • Marketingplan
  • Vertriebsplan
  • Organisationsstruktur
  • Finanzplanung sowie mögliche Finanzierungsalternativen und Fördermittelmöglichkeiten
  • Auflistung von Risiken und Chancen

Schritt 4: Die richtige Rechtsform wählen

Die Frage nach der richtigen Rechtsform ist sehr wichtig, wenn Sie eine Handwerksfirma gründen möchten. Überlegen Sie sich also sehr genau, welche Rechtsform Sie wählen. Hier stehen vor allem die Anzahl der Gründer als auch das zur Verfügung stehende Kapital im Vordergrund.

Schritt 5: Die Anmeldung Ihres Handwerksbetriebs

Natürlich müssen Sie Ihr neues Handwerksgewerbe nach der Entscheidung für die passende Rechtsform auch anmelden. Diese erfolgt durch die Gewerbeanmeldung. Bedenken Sie dabei allerdings, dass im Vorfeld eine Eintragung in die Handwerksrolle erfolgen muss. Die Gewerbeanmeldung selbst erfolgt dann beim zuständigen Gewerbeamt.

Nach der erfolgreichen Gewerbeanmeldung bekommen Sie vom Finanzamt die benötigten Unterlagen. Des Weiteren müssen Sie Ihre neue Handwerksfirma bei der Berufsgenossenschaft anmelden. Außerdem besteht für alle Handwerksbetriebe eine Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer. Bevor es also losgehen kann, stehen einige Behördengänge auf dem Plan.

Schritt 6: Die Kundenakquise

Wenn Sie sich als Handwerker selbstständig machen möchten, gehört die Kundenakquise zu den wichtigsten Aufgaben eines Handwerksbetriebs. Da die Handwerksfirmen heutzutage hervorragend ausgebucht sind, stehen auch die Chancen für eine neu gegründeten Firma sehr gut, viele potenzielle Kunden für sich zu gewinnen.

Nutzen Sie dazu am besten die Internetpräsenz eines Handwerksunternehmens sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Hierzu reicht es oft aus, neben einer normalen Webseite auch noch bei Facebook und Instagram aktiv zu sein.

Die wohl einfachste und gleichzeitig effektivste Lösung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Sprechen Sie mit der Familie, Bekannten und Freunden und bitten Sie diese, von Ihrem neuen Unternehmen zu erzählen. Die Kundenbindung ist für neue Firmen dabei besonders wichtig. Sie können Kunden zum Beispiel versuchen zu binden, indem Sie bei der ersten Bestellung einen Rabatt anbieten. Im besten Fall werden Neukunden so zu Stammkunden.

Schritt 7: Die Ausstattung des Handwerksbetriebs

Sie haben alle bereits aufgeführten Schritte erledigt? Dann benötigen Sie nur noch die passende Ausstattung für Ihr Unternehmen. Die Werkzeuge variieren von Branche zu Branche und sollten daher unbedingt mit Bedacht ausgewählt werden. Dazu gehört nicht nur das passende Auto, wobei zahlreiche Handwerksunternehmen eher Bullis wählen.

Auch die Werkzeuge und eventuelle Schutzkleidung sollten immer parat sein. Arbeiten Sie mit mehreren Mitarbeitern zusammen bei unterschiedlichen Kunden, muss das Werkzeug natürlich in mehrfacher Ausführung vorhanden sein.

Schritt 8: Mitarbeiter finden und einstellen

Zu jedem Handwerksbetrieb gehören ebenso professionelle und zuverlässige Mitarbeiter. Heutzutage ist es jedoch nicht einfach, passendes Personal zu finden. Kein Wunder, denn es ist nicht mehr so, dass sich zahlreiche Bewerber auf eine freie Stelle melden und sich die Firmen die passenden Mitarbeiter aussuchen kann.

Mittlerweile suchen sich die freien Handwerker die Firmen aus. Wichtig ist es also, als attraktiver Arbeitgeber in Erscheinung zu treten und sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.

Wir von A&M kümmern uns um die Suche nach den passenden Mitarbeitern für Ihren neuen Handwerksbetrieb und sorgen dafür, dass Sie ab Beginn Ihrer Firmengeschichte nicht vom Fachkräftemangel betroffen sind.

Sie haben noch Fragen rund um das Thema Handwerksbetrieb gründen oder möchten passende Mitarbeiter finden? Dann melden Sie sich gerne bei uns, wir stehen Ihnen bei Ihrem Projekt mit Rat und Tat zur Seite und freuen uns schon darauf, Sie bald kennenzulernen.

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