Viele Handwerksbetriebe geben täglich ihr Bestes. Die Qualität stimmt, die Kunden sind zufrieden, die Bewertungen sind hervorragend – und trotzdem bleiben die Auftragsbücher nicht dauerhaft voll. Woran liegt das?
Ganz einfach: Nicht an deinem Angebot, sondern an den Prozessen rund um die Kundenanfrage. In diesem Beitrag zeigen wir dir die fünf häufigsten Gründe, warum du Umsatz verlierst, ohne es zu merken – und wie du das sofort ändern kannst.
1. Verpasste Anfragen = verlorener Umsatz
Du investierst in Werbung, Sichtbarkeit und eine gute Website. Doch was passiert, wenn sich ein Interessent sonntags einträgt oder anruft – und niemand erreichbar ist?
Studien zeigen: Die meisten Interessenten erwarten eine Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden.
Ist das nicht möglich – sei es durch fehlende Zuständigkeiten oder technische Hürden – wird der Kunde beim nächsten Anbieter fündig. Und du merkst womöglich nie, dass dieser Auftrag eigentlich dir gehört hätte.
Lösung:
- Feste Zuständigkeiten für Rückrufe schaffen
- Rückrufoptionen per Mail, Telefon oder automatischer Antwort einrichten
- Externe Hilfe (z. B. Callcenter, Rufumleitung) nutzen, wenn intern keine Zeit bleibt
2. Kein strukturierter Rückrufprozess
Du willst zuverlässig reagieren, aber es fehlt an Organisation? Dann kommt es schnell zu Zetteln auf dem Schreibtisch, vergessenen Notizen oder Rückrufen nach Tagen – zu spät.
Besser:
- Digitale Rückruflisten nutzen (z. B. Google Sheets, Trello, CRM-Systeme)
- Tägliche Rückruf-Zeitslots einplanen (z. B. täglich 11–12 Uhr)
- Reaktionszeiten intern verbindlich festlegen (z. B. Rückruf innerhalb von 3 Stunden)
So entsteht Vertrauen beim Interessenten – schon bevor der Auftrag startet.
3. Angebote ohne Nachverfolgung sind verschenktes Potenzial
Ein Angebot ist kein Abschluss. Viele Betriebe lassen Angebote einfach „liegen“. Dabei kann ein kurzer Anruf oder ein klärendes Gespräch oft den Unterschied machen.
Unsere Empfehlung:
- Vorstellungstermin für Angebote direkt einplanen (vor Ort oder digital)
- Nachfass-Termine nach 1 Woche, 1 Monat und ggf. 6 Monaten einplanen
- Systematisch offene Angebote dokumentieren und mit Reminder versehen
- Auch nach langer Zeit nachfassen – viele Kunden entscheiden sich verzögert
Ein Anruf nach 12 Monaten kann Aufträge über 20.000 € sichern – aus einem längst vergessenen Angebot.
4. Fehlende Übersicht im digitalen Vertriebsprozess
Anfragen über Social Media, Website, E-Mail, Telefon, Vergleichsportale – wer den Überblick verliert, verliert Kunden.
Was du brauchst:
- Ein zentrales System, in dem alle Anfragen gesammelt werden
- Einfache Erfassung und Statusanzeige (z. B. „neu“, „angebot versendet“, „nachfassen“)
- Rollenverteilung und feste Zuständigkeiten für jede Anfrage
- Zugriff für alle relevanten Teammitglieder, z. B. auch im Krankheitsfall
Tools wie CRM-Systeme oder einfache Projektmanagement-Boards schaffen hier schnell Ordnung.
5. Der Chef macht alles selbst – und verliert dadurch Umsatz
Du bist Geschäftsführer und gleichzeitig Planer, Verkäufer, Einkäufer und Feuerwehrmann? Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas untergeht.
Eine Stunde deiner Zeit ist wertvoll – nutze sie dort, wo sie am meisten Umsatz bringt.
Die Lösung:
- Aufgaben wie Anfragen entgegennehmen, Rückrufe tätigen oder Erstgespräche führen delegieren
- Teilzeitkräfte oder externe Services nutzen, um dich zu entlasten
- Mitarbeiter gezielt einlernen mit Skripten, Zuständigkeitslisten und klaren Abläufen
- Prozesse so aufsetzen, dass auch ohne deine Hilfe alles läuft
Ergebnis:
Du gewinnst nicht nur Zeit – sondern auch deutlich mehr Aufträge, weil keine Anfragen mehr untergehen.
Fazit: Anfragen sind nur der Anfang – Prozesse machen den Unterschied
Du musst nicht besser werden, du musst konsequenter werden. Wenn Anfragen zuverlässig beantwortet, Angebote nachverfolgt und interne Abläufe klar geregelt sind, gewinnst du automatisch mehr Aufträge – mit weniger Aufwand.
Egal, ob du gerade im Wachstum bist oder einfach nur deine Abläufe optimieren willst:
Jede Anfrage zählt – und jeder verpasste Rückruf kostet dich bares Geld.